Demokratisches Kampuchea

Demokratisches Kampuchea (Khmer: កម្ពុជាប្រជាធិបតេយ្យ, Kâmpŭchéa Prâcheathippadey), in der Bundesrepublik Deutschland offiziell Demokratisches Kamputschea,[2] fälschlich Demokratische Republik Kampuchea, Demokratische Republik Kambodscha, Republik Demokratisches Kampuchea genannt, war die offizielle Bezeichnung Kambodschas zwischen 1975 und 1979.

Der Staat wurde gegründet, nachdem die maoistisch-nationalistischen Roten Khmer die von Lon Nol geführte prowestliche Republik Khmer besiegt hatten. Die Verwaltungsorgane hießen Angkar Loeu („Obere Organisation“).[3] Die Führung der Kommunistischen Partei Kambodschas (KPK) bezeichnete sich zu dieser Zeit selbst als Angkar Padevat.[4] Der Führer der Roten Khmer war Pol Pot, ihr Ziel war es, einen autarken Bauernstaat zu errichten, und es kam unter ihrer Herrschaft zu zahlreichen Menschenrechtsverletzungen (u. a. Zwangsarbeit in großem Umfang und Hinrichtungen von potenziellen Gegnern), die zusammenfassend als Genozid in Kambodscha bezeichnet werden.

Nach Massakern an ethnischen Vietnamesen und Angriffen der Roten Khmer auf vietnamesische Dörfer marschierten im Dezember 1978 Truppen der vietnamesischen Volksarmee und pro-vietnamesische Exilkambodschaner in das Gebiet Kampucheas bzw. Kambodschas ein, befreiten das Land vom Pol-Pot-Regime und riefen nach wenigen Tagen die Volksrepublik Kampuchea (VRK) mit einer pro-vietnamesischen Regierung aus. Die Kräfte der Roten Khmer formierten sich entlang der Grenze zu Thailand neu und behielten die Struktur des Staates in den von ihnen kontrollierten Regionen bei. Die meisten westlichen Staaten erkannten das Regime der Roten Khmer weiterhin als die rechtmäßige Regierung des Landes an.

  1. Bibliographisches Institut (Hrsg.): Meyers Jahreslexikon 1975/76. Was war wichtig? 1.7.1975 – 30.6.1976. Meyers Lexikonverlag, Mannheim 1976, ISBN 3-411-01365-6, S. 118.
  2. Länderverzeichnis für den amtlichen Gebrauch in der Bundesrepublik Deutschland. Auswärtiges Amt, S. 56, Stand 7. Januar 2021 (PDF; 1,3 MB).
  3. Cambodia Since April 1975. II. Democratic Kampuchea. (Memento des Originals vom 10. Oktober 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.seasite.niu.edu Northern Illinois University, Center for Southeast Asian Studies, Interactive Learning Resources for Southeast Asian Languages, Literatures, and Cultures (SEAsite).
  4. Khamboly Dy: A History of Democratic Kampuchea (1975–1979). Documentation Center of Cambodia, Phnom Penh 2007, ISBN 99950-60-04-3.

Developed by StudentB